Besichtigung der Firma Rabenhorst

Was liegt näher, als mit dem Boot zu fahren, wenn die Firma Rabenhorst in Unkel zur Besichtigung ansteht.

So trafen sich ca. 30 Mitglieder und Gäste am Brassertufer, um als Senior mit ermäßigtem Fahrpreis die „Wappen von Bonn“ zu besteigen.

Pünktlich um 12.00 Uhr begann die Führung im alten, schön renovierten Haus der Firma Rabenhorst. Wir erfuhren, dass der Gründer der Firma, Pfarrer Johann-Heinrich Lauffs, zunächst vor 200 Jahren Wein anbaute.1898 machte sich Alexander Lauffs das neu entdeckte Verfahren von Louis Pasteuer zu nutze. Unter Winzern war der frische Traubensaft schon lange beliebt, doch erst das Pasteurisieren machte es möglich, den “nicht alkoholischen Wein“ haltbar zu machen.Wie der Name Rabenhorst entstand, konnte letztlich nicht geklärt werden. Vermutlich hatten viele Raben in den Unkeler Weinberger ihr „zu Hause“.

Das Erfolgsrezept der Rabenhorster Säfte ist ihre Naturbelassenheit. Nur die besten Rohstoffe werden verarbeitet. Hauseigene Richtlinien, die mit der Universität Kassel erarbeitet wurden, dienen dazu, Lieferanten auf qualitativ hochwertige Ware einzuschwören. Aufwendige schonende Herstellungsverfahren sind Ursache für den hohen Preis der Produkte. Produziert werden kann nicht unbegrenzt. Deshalb sind Apotheken, Reformhäuser und Drogerien die potentiellen Kunden.

Auf den Unterschied zwischen Direktsaft, Konzentrat und Muttersaft wurden wir nach Anfrage hingewiesen.

Der Direktsaft wird durch ein spezielles Pasteurisierungsverfahren hergestellt, unter schonender Erhitzung (80° -90°). Nach dem Pressen der Frucht erfolgt eine technologisch bedingte Abtrennung des Fruchtfleisches, das später vor der Kühlung und Einfüllung in Flaschen wieder zugegeben wird. Beim Konzentrat wird das Fruchtfleisch abgetrennt und tiefgekühlt. Später nach Auftauen werden Wasser und Aromastoffe zugegeben. Muttersaft nennt man die gepressten Früchte. Wir erfuhren noch, dass es 70 verschiedene Produkte gibt, und dass die Abfüllanlage 20 000 Flaschen pro Stunde füllen kann.

Da es sich um die Besichtigung eines Lebensmittelwerkes handelte, erhielten wir weiße Schutzkleidung, die wir zusammen mit einem Gutschein behalten durften, als wir nach einer informativen Stunde die Firma Rabenhorst verließen.

Nach dem Mittagessen besuchte ein Teil der Gruppe das private Museum von Heinrich Esser.

Er war während seiner Arbeitszeit bei der Firma Rübenach beschäftigt und hat in dieser Zeit viele Kunstvolle Dinge geschaffen. Der Brunnen „Pferdetränke“ am Konrad-Adenauer-Platz, ein Brunnen in Oberkassel und einer zu Ehren der Bottemellech`s Jonge in Vilich Müldorf sind von ihm.

Heinrich Esser wohnt im Kutscherhaus der Familie Henkel. Hier hat er sich in den Remisen das Museum eingerichtet. Zahlreiche Karnevalsorden, Kaminplatten oder Platten mit religiösen Motiven waren zu bewundern. Darüber hinaus hat Heinrich Esser Dinge gesammelt und zusammengetragen, die ihm erhaltenswert schienen: Ein Waffeleisen für einen Kohleherd, auf dessen Deckel noch das Rezept eingraviert war, eine riesige alte Fahnenstange, ein Fleischwolf und vieles mehr. Wohin das Auge blickte, es gab immer Neues zu entdecken, und eine einzige Stunde reichte nicht aus, alles zu sehen.

Bei Bier und Apfelschorle genossen wir im Hof das zauberhafte Ambiente. Danke Herr Esser!

Uns blieb noch zum Ausklang eines schönen Tages die Rückfahrt im warmen Sonnenschein an Deck des Schiffes.