Besuch des Kölner Karnevalsmuseums

In einer alten Fabrikhalle in Köln Braunsfeld ist seit 2005 das Karnevals Museum untergebracht.

Fast 20 interessierte Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins haben sich am Samstagnachmittag hier eingefunden, um nicht nur Exponate zu bewundern, sondern auch eine Menge über die Geschichte des Karnevals zu erfahren. Hier wurden wir belehrt, dass der Ursprung des fröhlichen Festes in den römischen Bacchanalien oder Saturnalien liegt. Der Name, so hörten wir, sei abgeleitet aus dem Lateinischen carrus navalis = Schiffswagen, der auf römische Umzüge zu Ehren eines Gottes hinwies.

Nach der Einführung betrachteten wir ein Bild von Peter Breughel, das Fasten und Fastnacht zum Thema hatte. Fastensymbole, wie der Brezel als Zeichen der Unendlichkeit u. Ä. waren zu sehen.

Das Bild „Bönnsches Ballstück“ von J. Francois Rousseau war uns allen bekannt, zeigte es doch „unseren“ Bonner Kurfürsten Clemens-August.

Bei der Betrachtung wurde uns die Narrenkappe Till Eulenspiegels erklärt. Sie ist den Hörnern eines Esels nachempfunden, der in der Tierwelt als der Dumme gilt. Auch der Narr ist dumm bzw. benimmt sich so.1823 begannen die Anfänge des Kölner Karnevals, wie wir ihn heute kennen. Es gab den „Held Karneval“ mit einem Hofstaat und der Venetia.

Ab 1825 gab es dann nach dem Motto: „Gleiche Narren, gleiche Mützen“ die uns bekannte Karnevalskopfbedeckung.

Ab 1900 trat das Dreigestirn auf: der Prinz als der Herrscher über Köln, der Bauer als Symbol der Unabhängikeit des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und die Jungfrau als Zeichen der Jungfräulichkeit der Stadt, die niemals in ihrer Geschichte von Feinden eingenommen wurde. Die Kopfbedeckung der Jungfrau erinnert an die Zinnen einer Stadtmauer. Die Pfauenfeder ist das Symbol ewigen Lebens.

Die Farben des Kölner Wappens, nämlich rot weiß weisen auf die Zugehörigkeit Kölns zur Hanse hin. Die Drei Kronen stehen für die Heiligen Drei Könige, deren Gebeine im Dom liegen und die 11 Zungen erinnern an die hl. Ursula, die mit ihren elftausend Gefährtinnen den Martyrertod erlitt.

Die Karnevalssitzungen entstanden aus Mitgliederversammlungen der einzelnen Komitees, die neben den Regularien auch noch ein wenig Spaß haben wollten.

Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Karneval von den Nazis geduldet. Zwar mussten nun Mädchen den Part des Funkemariechens übernehmen, ebenso war die Jungfrau nun eine Frau. Außer diesen durfte bis 1970 keine Frau im Kostüm am Zug teilnehmen.

Der Kölner Karneval liegt in den Händen von 150 Verein; über denen die Große Kölner Karnevalsgesellschaft „thront“.

Ein sehr informativer und wie könnte es anders sein, lustiger Nachmittag.