Besuch im Haus Schlesien in Heisterbacherrott

Unter dem Thema KINDERTRÄUME Puppen von 1820 bis heute besuchten wir am 25.03.2006 den letzten Tag der Ausstellung.

Die Wanderfreunde unter uns nutzten den Vorfrühlingstages, um über Oberholtorf, Heisterbach und am Weilberg vorbei Heisterbacherrott zu Fuß zu erreichen.

Puppen, so erfuhren wir, gibt es schon seit dem Mittelalter. Allerdings in anderer Form. Ursprünglich waren diese „Docken“ oder „Tocken“ aus Holz oder Ton. Sie waren ohne Arme und Beine und man konnte nur mit Mühe eine menschliche Silhouette ausmachen.

In der Neuzeit entwickelten sich aus unterschiedlichen Materialien feinere Puppenbabys und Spielzeugdamen. Sie waren weniger Spielzeug als Anschauungs- – und Lernmaterial für kleine Mädchen. Erst im 19. Jahrhundert – in der Biedermeierzeit- wurde das Kind als Kind entdeckt und damit auch die Puppe als elementares Spielzeug für Mädchen.

Um 1820 löste formbares Papiermaschee den arbeitsintensiven Werkstoff Holz ab. Diese Puppen erhielten meist einen Körper aus Stoff oder Leder. Aufwendiger und teurer waren solche mit Köpfen aus Porzellan, die aus Frankreich stammend sich in Deutschland durchsetzten.

Käthe Kruse endlich schaffte es mit ihren Puppen aus bemaltem Stoff, die nicht zerbrechlich waren, die Herzen der Kinder zu erreichen.

Bis in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts die Puppen aus Kunststoffen wie Hostalen und Vinyl hergestellt wurden, fand ein Umweg über unzerbrechliche Köpfe aus Metallblech oder Celluloid statt.

Berührt hat uns die Geschichte des Puppenkindes „Anna“, dessen Mutter es durch die Wirren der Nachkriegszeit rettete und mit den einfachsten Mitteln eine Kleiderkollektion für Anna herstellte.

Nach der Puppenausstellung schauten wir uns noch einige Exponate aus der Glasbläserkunst an, die, schon oft in Haus Schlesien gesehen, uns immer wieder begeisterten.