Plakette des Jahrtausendhochwassers von 1784

Am 25. Februar 1784 war sicherlich nicht solch ein strahlend sonniger Wintertag wie wir ihn in diesem Jahr erlebten.

Viele Besucher hatten sich im Heimatmuseum Beuel eingefunden, um des Eishochwassers von 1784 in der Form zu gedenken, dass eine Hochwasserplakette angebracht werden sollte. Das Fachwerkhaus des Heimatmuseums war eines der wenigen Häuser in Beuel, die die Katastrophe von damals überstanden hatte. Der  Sockel und auch das darüber liegende Geschoss hatten stand gehalten, weil sie gemauert waren, eine Bauweise, die zur damaligen Zeit nicht unbedingt üblich war.

An mehreren Stellen in Beuel wird und wurde eine solche Hochwassermarke angebracht. Im Heimatmuseum befindet sich diese Stelle an der Westseite des Fachwerkhauses, die vom Vermessungsingenieur genau bestimmt wurde. Reinhold Schmerbeck, Kustos des Museums, brachte die Marke auf der Leiter stehend unter dem Beifall der vielen Besucher in 3.50 m an.

Anschließend versammelte man sich in der Museumsscheune, wo Manfred Spata seinen Vortrag über das Eishochwasser hielt. Der Begriff „Eishochwasser“ ist deshalb in die Geschichte der Beueler Hochwasser eingegangen, weil es sich von den vielen, oft nicht mehr registrierten Hochwassern unterscheidet: Missliche Wetterlage mit anschließendem starken Frost hatte zum Zufrieren des Rheins geführt. Als dann Tauwetter eintrat, barst die Eisdecke, die Schollen bäumten sich auf und stauten sich und das Wasser.

Spata erläuterte an später dokumentierten Zeitzeugenberichten die Situation von damals. Im Besitz des Heimatmuseums befindet sich eine alte Bibel, die, als sie geschenkt wurde, bei näherer Betrachtung in ihrem Mittelteil einen handgeschriebenen Bericht über dieses Ereignis barg.

Mit dem Trost, dass diese Katastrophe Beuel heute wohl nicht mehr heimsuchen könnte, beendete Spata seinen Vortrag.

Um ein gutes Stück Wissen bereichert verließen  die ca. 60 Besucher  mit Kaffee und Glühwein gestärkt das Heimatmuseum.