Internationaler Museumstag 2017 und 11. Bonner Theaternacht

Einen Hinweis „Scheune wegen Überfüllung geschlossen“ hätte der Heimat- und Geschichtsverein an der Tür des Heimatmuseums anbringen können. Die Besucher saßen, als kein Stuhl mehr frei war, auf der Treppe, auf dem Fußboden und standen auf jedem freien Platz, um Florian Kalff, dem Veteran des Poetry Slam, anlässlich der 11. Bonner Theaternacht zuzuhören.

Über zwei Stunden „bombardierte“ er seine Fans mit scharf pointierter Gesellschaftskritik in geschliffenem Deutsch. Sein Motto „Berufsjugendlichkeit a priori“ ließ die Vertreter der jüngeren Altersgruppe „laut“ schmunzeln.

Fragen Kalffs wie: „Soll man wirklich aufhören, wenn es am schönsten ist?“ oder „Warum muss ein überzeugter Punkrocker Damen unbedingt in den Mantel helfen?“ beantwortete er selber mit überzeugender Logik.

Trotz des gereichten Dosenbiers – ein Muss bei seinen Auftritten – wurden das in den Pausen angebotene Glas Wein und die italienischen Spezialitäten gern angenommen.

Ein anderes „Event“ fand am 1. Aktions-Sonntag, 21. Mai, statt. Etwas Besonderes wollte der Heimat- und Geschichtsverein  zum Internationalen Museumstag seinen Besuchern anbieten.

Der Phelloplastiker – Korkschnitzkünstler – Dieter Coellen zeigte in beeindruckender Weise seine antiken Modelle und wie er sie hergestellt hat. So hat er z.B. mit seiner Kunst die im Januar dieses Jahres die von der IS teilzerstörte Oasenstadt Palmyra in Syrien im Modell festhalten können. Er ist der einzige Vertreter dieser alten Handwerkskunst.

Eine andere Aktion an diesem Sonntag war die Vorführung einer Bilderrestauratorin.

Susanne Leydag zeigte, wie beschädigte oder durch Alter unansehnlich gewordene Bilder mit Pinsel und Farbe wieder zu strahlender Schönheit gebracht werden können.

Für die „Kids“ unter den Besuchern, und nicht nur für diese, zeigte Buchbinder Martin Gustorff, wie aus „Zettelwirtschaft“ ein gebundenes kleines Büchlein entstehen kann.

Zwei gelungene Veranstaltungen des Heimat- und Geschichtsvereins! Es waren nicht die letzten in diesem gerade begonnenen Sommer.