Besuch des Haus Schlesien

Bei leichtem Regen fuhren am 18. März 25 Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins nach Heisterbacherrott ins Haus Schlesien. Dort zeigt man z. Zt. die Wanderausstellung „Der Weg ins Ungewisse“.

Das war die Vertreibung aus und nach Niederschlesien zwischen 1945 und 1947. Dieses Los traf damals Deutsche und Polen. Breslau war lange Zeit der „Luftschutzbunker“ Deutschlands, in den vorwiegend Kinder aus bombenzerstörten Städten verschickt wurden. Doch als im Winter 1945 die russischen Truppen näher rückten, begann die große Flucht. Die deutschen Staatsbürger kamen im Westen unseres Landes an, die Polen wurden aus ihrem Osten nach Schlesien umgesiedelt. Aber nach der Potsdamer Konferenz der Sieger begann die Ausweisung. Deutschland wurde in 4 Besatzungszonen eingeteilt. In dieser Ausstellung wird beider Völker gedacht, die in der Fremde Fuß fassen mussten. Der Fokus liegt mit zahlreichen Exponaten aber auf deutscher Seite. Es gab Auffanglager, in denen die besonders ungeliebte Entlausung stattfand. Dann folgte die Zwangseinweisung in fremde Familien, was für beide Seiten schwierig war. Zu sehen ist eine Kochkiste, ausgelegt mit Decken, sie sparte Holz, das Essen garte, nach einmaligem Aufkochen, über Stunden langsam schonend. Talentierte Zeichner malten die Heimat aus und zur Erinnerung. Die Familie Hoffmann bot die kleinen auf Holz gemalten Bilder zum Verkauf an. Die aus Bunzlau gekommenen Töpfer ließen sich in Höhr-Grenzhausen nieder, sie hatten einige ihrer berühmten Braunkeramiken mitgebracht. Polnische Manufakturen fertigen heute wieder Bunzlauer Geschirr. Aus Waldenburg-Altwasser fand eine reich verzierte Schützenkette den Weg in die Ausstellung, neben einer schlesischen Tracht, deren „Kleider“stoff in Münster / Westfalen hergestellt wurde, Schürze aber und Schulter sind noch aus Schlesien. 1978 erwarben Schlesier, die einen Verein gegründet hatten, die Anlage, renovierten sie zu einer Kultur- und Begegnungsstätte.