Besuch des Sea Life Centers in Königswinter

Nemo wurde nicht gefunden, dennoch gab es jede Menge Spaß und Information beim Besuch des “Sea Life” – Aquariums in Königswinter. Am 21. Juni 2006 hatte der Heimat- und Geschichtsverein Beuel zu einem Ausflug in die erst vor wenigen Monaten eröffnete Touristenattraktion eingeladen.

Gleich nach dem Eintritt in die schummerigen Ausstellungsräume umfing die Besucher ein anheimelndes Rauschen. Ein Bachlauf mit kleinem Wasserfall täuscht eine heimische Auenlandschaft vor mitsamt umgebender Vegetation. Die Blätter der Bäume und Büsche sehen so echt aus, dass man sich unwillkürlich fragt, wie die in der Dunkelheit gedeihen können. Doch das Geheimnis ist schnell entschlüsselt. Das Grünzeug ist aus Plastik, zumindest das oberirdische. Aber in den Becken wachsen echte Wasserpflanzen und quicklebendige Fische schwimmen darin herum.

Zunächst wird die Fauna heimischer Gewässer vorgestellt, von Aal bis Zander über Brasse, Barsch, Forelle, Karpfen, Schlei und Wels. Die meisten sind uns als leckere Speisefische bekannt, den jüngeren Besuchern vielleicht bisher aber nur ohne Kopf und Schuppen (oder gar lediglich in Form von Filets). Viele der Älteren haben solche Fische noch selbst gefangen. Aber die wenigsten von ihnen dürften die Bachmuschel gekannt haben, die die stattliche Größe von 20 Zentimetern erreicht, eine Dimension, die man eher in tropischen als in mitteleuropäischen Gewässern vermuten würde.

Ähnlich erging es den Besuchern mit den Seepferdchen, denen im Aquarium eine Sonderausstellung gewidmet war. Dass es sie auch in der Nord- und Ostsee gibt, war den meisten vorher unbekannt. So gab es viel Lehrreiches und Interessantes zu sehen und zu entdecken. Eindrucksvoll war die Fähigkeit zur Tarnung vieler Meeresbewohner. Der Steinbutt zum Beispiel ist mit seinem gesprenkelten Rücken kaum vom sandigen Meeresgrund zu unterscheiden, auf dem er lebt. Die Schlangenfische wiegen sich im Wasser wie Seegras und die Seepferdchen tun so, als wären sie bizarre Zweige oder Teile von Korallenstöcken. Andere Tiere schützen sich durch Panzer und Stacheln, um Fressfeinden zu entgehen.

Bevor die Besucher wieder ans Tageslicht stiegen, konnten sie im 360-Grad-Tunnel, einer durchsichtigen Röhre, die von allen Seiten von Wasser umgeben ist, die Illusion genießen, mitten unter den Fischen zu sein, die über, unter und neben ihnen ihre Kreise zogen.

Der eindrucksvolle Nachmittag fand, wie immer, seinen gemütlichen Abschluss bei einem Gläschen in einem nahe gelegenen Weinhaus, an denen in Königswinter bekanntlich kein Mangel herrscht.