Besuch des Duftmuseums

20 Mitglieder des Heimatvereins machten sich auf, um das Wasser von Köln kennen zu lernen.

An der alten Römerstraße Obermarspforten, gegenüber dem Rathaus steht das historische FARINA HAUS: In der heute ältesten Parfumfabrik der Welt begann vor fast 300 Jahren die Erfolgsgeschichte der EAU DE COLOGNE.

Johann Maria Farina kam zu Beginn des 18. Jahrhunderts aus Italien nach Köln. Der an schöne Düfte gewöhnte Parfumeur fand im Köln der damaligen Zeit die idealen Bedingungen, um eine Parfumerie zu gründen. Dies geschah im Jahre 1709. Um die Stadt zu ehren, in der er sich niedergelassen hatte, nannte er das Parfum Wasser von Köln. Da zur damaligen Zeit auch in Köln die vornehmen Bürger französisch sprachen, wurde aus dem Wasser von Köln Eau de Cologne. Weder Zerstörungen des Gebäudes in den beiden Weltkriegen noch zahlreiche Nachahmungsversuche haben dem Produkt mit der roten Tulpe Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichsplatz nicht geschadet.

Dies erfuhren wir, als wir durch die Räume des Hauses geführt wurden die selbst schon Exponate darstellten. Bestückt waren sie mit Originalen aus der Zeit Johann Maria Farinas.

Eine Destille erinnerte daran, dass er den reinen Alkohol als Träger seiner Duftessenzen gefunden hatte und verwendete. Gelagert wurde das „Wasser“ in Zedernfässern. Eines war zu sehen, es hatte alle Stürme überstanden.

Hunderte Flacons und Flächchen verbreiteten einen unnachahmlichen Duft auf allen Etagen. Es roch nach Orange, Cedrat, Pampelmuse, Bergsmotte u.v.m. 700 kg vor Sonnenaufgang geerntete Blüten sind nötig, um ein Kilogramm Jasminöl zu erhalten. Kein Wunder, dass in früheren Zeiten nur bedeutende und reiche Persönlichkeiten sich dieses Wasser leisten konnten. Dies symbolisierte auch das Firmenzeichen < die rote Tulpe >. Sie bedeutete Luxus.

Eau de Cologne ist seit seiner Einführung vor 300 Jahren unverändert. Das Rezept wurde ‚codiert’ von Generation zu Generation weitergegeben bis heute an die achte. Was nicht vererbbar ist, ist die ‚absolute Nase eines Parfumeurs. Sie befähigt, die einzelnen Essenzen voneinander zu unterscheiden.

Außer Eau de Cologne stellt Maria Farina auch noch andere Produkte her. Diese werden nicht im Labor sondern über die Nase im Kopf des Parfumeurs entwickelt.

Beeindruckend war vom vollständig erhaltenen Archiv zu hören. Von den Anfängen im Jahre 1709 bis heute wurde jeder Einkauf und jeder Verkauf notiert. 900 000 Ausgangsbriefe in sechs Sprachen sind erhalten.

Die Zeit der Besichtigung war viel zu schnell vorbei. Wir hätten gern noch viel länger geschaut, gehört und gerochen.

Getrunken und gegessen haben wir dann anschließend in fröhlicher Runde im Brauhaus Früh.