Drei Männer im Wald sorgten dafür, dass am Abend des 30. April das traditionelle Maiansingen im Heimatverein stattfinden konnte.
Sie hatten sich, obgleich in einem Schaltjahr unüblich, bereit erklärt, den „schwächelnden“ Frauen die Mühe des Schlagens eines Maibaumes abzunehmen. Nachdem vom Förster die Erlaubnis eingeholt und der Obolus entrichtet war, zogen sie mit ihren Fahrrädern in den Wald. Die Fahrräder waren deshalb als Transportmittel ausersehen worden, weil kein geeignetes anderes Fahrzeug zur Verfügung stand. Frohen Mutes traten sie in die Pedale, fuhren bergauf über die Oberkasseler Straße bis zur Pützchens Chaussee. Hier an der Kreuzung, ein bisschen waldeinwärts wurden schon zwei Objekte ins Auge gefasst. „Zu groß!“ war die einhellige Meinung. Also wieder auf die Drahtesel und Richtung Rehsprung. Fahrräder abgestellt, hinein in den Wald. Der passende für den Museumshof war gefunden. Eine Frau mit Hund bemerkte spöttisch: „Dieses Jahr setzen die Frauen doch den Maibaum“. Doch diese Bemerkung störte unser wackeres Dreigestirn nicht. Das erste Rad übernahm die Krone, das zweite den mittleren Baumstamm und das dritte den Rest. Alles gut verzurrt, machten die Drei sich auf den Weg. Abkürzung über den schwarzen Weg. Prima! Die zahlreichen Moscheenbesucher waren in diese Überlegung nicht eingeflossen. Also stopp. Da vermisste einer seinen Tacho. Umpacken des Baumes auf zwei Räder! Das dritte fuhr zurück zur Tachosuche. Mittlerweile kamen die Besucher der Moschee von ihrem Gebet zurück, blockierten noch einmal den Weg des jetzt wieder dreispännigen Transport-mittels. Dann gab es kein Hindernis mehr. Wohl aber gab es lustige Worte von Passanten wie: „ Die aal Böck un ne Maiboom!“. Dabei handelte es sich um ehrenwerte Senioren zwischen 70 und 80!
Über 80 Mitglieder und Freunde des Vereins begrüßten den Mai mit ihrem Singen, unterstützt von Keybord und Gitarren. Mit dem letzten Lied wurde der im Museumshof frisch aufgestellte Maibaum besungen.
