Zwanzig Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins trafen sich am Samstag, 16. April an der Niederdollendorfer Fähre, um von dort aus den Spuren des Bildhauers Ernemann F. Sander zu folgen. Inke Kuster, die Ende des Jahres schon maßgeblich an der Erstellung einer Ausstellung mit den Werken des Künstlers beteiligt war, leitete den Spaziergang.
Zur Einführung erzählte sie kurz vom Leben und Wirken des Künstlers, unterstützt von Ergänzungen seiner anwesenden Tochter Claudia Sander-Hürter.
Der Pelikan am Rheinufer ist von der Stadt seines Elements beraubt: kein Springbrunnen liefert ihm mehr Wasser, so dass das Putzen des Gefieders in seiner Haltung zunächst sinnlos erscheint.
An der Rückseite der St. Michaels Kirche erwartete uns die Skulptur des Heiligen, die ihn mit Schwert und Lanze bewaffnet den Drachen tötend darstellte.
Im evangelischen Gemeindezentrum sahen wir zwei Bronzereliefs mit Themen aus der Bibel: die Vertreibung aus dem Paradies durch den Erzengel Michael und das Johannes Evangelium vom Fischfang.
Mitten in Oberdollendorf, an einer belebten Kreuzung steht „der Cäsarius“, die Bronzesta-tue eines Zisterzienser-Mönchs von Heisterbach. Cäsarius lebte im 12 Jhd. und wurde bekannt durch seine Aufzeichnungen von Wundern und Geschichten seiner Zeit, Aufzeichnungen über St. Engelbert von Köln und die Heilige Elisabeth von Thüringen. An den Außenwänden dieser Statue sind reliefartig Szenen aus dem Leben beider Heiligen dargestellt.
Weiter führte uns der Weg hinauf in die Weinberge, wo wir eine eigenwillige Mariendarstellung fanden. Inmitten von Reben reicht eine barfüßige Gottesmutter dem Kind Weintrauben.
Den Schluss dieses Nachmittags bildete ein Besuch im Atelier des Künstlers. Frühe Werke, Skizzen, Bozzetti und fast vollendete Skulpturen ließen uns seine Vielseitigkeit erahnen. Wir waren alle begeistert und danken der liebenswürdigen Tochter für die Möglichkeit, uns hier einmal umschauen zu dürfen.
