Erfolgreiche Bilanz der Sonderausstellung zu Ehren von Ernemann F. Sander

Ernemann F. Sander, geb. 18. April 1925 in Leipzig, Studium an Hochschule f. Bildende Künste in Weimar 1941-1947, dann freischaffend in Jena, 1953-1955 Berlin, Übersiedlung nach Bonn und seit 1964 mit neuem Atelier in Oberdollendorf wohnend.

Als der Bonner General-Anzeiger im April 2015 des 90. Ge-burtstages von Ernemann F. Sander gedachte und seine Werke gewürdigt wurden, entstand im Kreis unseres Ausstellungsteams die Idee, ihm in unserem Museum eine eigene kleine Ausstellung zu widmen. Ein erstes, zumal eigenes Exponat stand ja bereits mit der Beueler Wäscherin im Außengelände unseres Museums. Nach dem Knüpfen zahlreicher Kontakte und Ideen stellte ich dann noch eher beiläufig die Frage, ob unser Heimatmuseum denn der adäquate Rahmen zur Ausstellung von Werken eines in ganz Deutschland bekannten und mit Werken vertretenen Werken Künstlers sei.

Gerade diese Frage spornte uns jedoch geradezu an und entpuppte sich als idealer Ideenlieferant für ein Konzept, das bewusst die Verbindung des Gedankens der Heimat mit Werken Sanders aufgreifen und dem Besucher vor Augen führen sollte. Das Ergebnis bestand darin, ein bis dahin noch nie gezeigtes Konzept von Werken des Bildhauers Sander zu zeigen, das damit besticht, dass hier zahlreiche Bozzetti (bronzene Entwürfe) neben Vorzeichnungen und Gipsmodellen von Plastiken, Reliefs und Mosaiken, die dann im öffentlichen Raum der näheren oder weiteren Umgebung des Heimatmuseums als Großplastiken o.ä. ausgeführt wurden, und hier regelrecht auf den Betrachter warten.

So wurden unter anderem einige Entwürfe und die Bozzetti der „Drei Grazien“, deren Einweihung sich in diesem Jahr zum 40. Mal jährt, die Martinsreliefs vom Bonner Münster, die Schutzmantel-madonna (Heisterbach), Cäsarius von Heisterbach, Eselsbrunnen aus Königswinter, der Hl. Michael von der Kirche in Nieder-dollendorf und der Marienstock Oberdollendorf gezeigt.

Neben den Bozzetti zeigten wir dann aktuelle Fotos der Originalskulpturen, um so den Bezug zwischen Vorstudie und Ausführung aufzuzeigen.

Im Rahmen unserer Vorbereitung stellte sich heraus, wie umfangreich Ernemann Sander sowohl als Tierplastiker als auch als Bildhauer von Skulpturen in unserer Gegend vertreten ist. Wir erstellten eine Karte, auf der wir die zahlreichen Standorte seiner Werke in Form kleiner Fotos dokumentierten. Neben der außerordentlichen Feinheit seiner Arbeit konnten wir aber im Zuge unserer Recherchen auch leider feststellen, dass ein entsprechender Umgang mit den Werken im öffentlichen Raum oder bei Geschäftseigentümern nicht immer vorhanden ist, was im Einzelfall sogar zu der Zerstörung einzelner Werke führte!

Mit unserer Ausstellung erreichten wir viele neue Museumsbesucher, die eigens zu unserer Sonderausstellung kamen und bislang unser Museum weder gesehen noch von seiner Existenz etwas erfahren hatten. Das Ziel, mit offenen Augen im öffentlichen Raum bewusst die Werke Ernemann Sanders wahrzunehmen, für ein gesteigertes Gefühl der Wertschätzung und des Schutzes ist uns wohl sehr eindrucksvoll gelungen. Wir möchten Sie jetzt schon auf zwei bis drei geführte Wanderungen auf den Spuren von Skulpturen Ernemann F. Sanders in unserer Umgebung hinweisen.

Besonders stolz sind wir, dass uns zahlreiche Leihgeber bei dieser Ausstellung unterstützten, und besonders die gute und enge Zusammenarbeit mit Frau Sander-Hürter sei hier besonders erwähnt.