Eine Fahrt von 75 Minuten mit der DB brachte 16 Mitglieder des HGV nach Mendig. Nach 30 Minuten Fußweg erreichten wir den Lavapark, zu dem der Lavadom, der Lavakeller und ein Brauhaus gehören.
Das Essen im Brauhaus war vorbestellt, sodass wir nach schneller Bedienung pünktlich um 13.00 Uhr mit der Führung beginnen konnten.
Eine Animation über den Ausbruch von Vulkanen vermittelte uns einen Eindruck von den kaum vorstellbaren Naturgewalten unseres Planeten. Der Vulkanausbruch, der den Laacher See entstehen ließ, geschah vor 12900 Jahren. Er gehörte zu den größten seiner Art und dauerte ca 1-2 Wochen. Das Gestein, das er nach oben schleuderte, ist heute noch in ganz Europa zu finden.
Es handelt sich dabei um Bims, Tuff und Asche, die sich auf die vorhandenen Gesteins-massen des Basalts legten.
Der Laacher See wird das größte Eifelmaar genannt, was entstehungsgeschichtlich nicht korrekt ist. Die Eifelmaare entstanden durch eine kurze Eruption und fielen dann in sich zusammen. Dadurch bildeten sie den typischen Kratertrichter.
Der Laacher See entstand durch einen Ausbruch, der de facto nicht beendet ist. Blasen, die an einer Stelle auftauchen, lassen auf dauernde Magmabewegungen an dieser Stelle schließen. Rund um den Laacher See sind kleinere Ausbrüche, ähnlich der Maare zu ver-muten. So ist der Kraterrand des Sees zu erklären.
Der See ist 52 m tief.
Nach diesen Ausführungen begab sich die Gruppe zum Einstieg in den Felsenkeller, der ein paar Meter vom Haupteingang entfernt liegt. 159 Stufen waren hinab zu steigen, bzw. mit einem Aufzug zu überwinden. Der gesamte Felsenkeller ist 3 km² groß.
Wir erfuhren, dass über dem Basaltvorkommen eine Bimsschicht von 20 Metern liegt, durch die Schächte gegraben werden mussten, um den Basalt abbauen zu können. Ein Göpelwerk über Tage half die fünf- und sechseckigen Säulen nach oben zu befördern.
Mühlsteine aus dem Mendiger Abbau waren oder sind in der ganzen Welt beliebt. Diese Steine sind porös. Das bedeutet, dass beim Mahlen immer wieder Ecken und Kanten entstehen, die mit dem darüber liegenden Stein einen Schleifeffekt bilden.
Übrigens waren es die Römer, die entdeckten, dass Bims und Tuff mit Wasser vermischt und an der Luft getrocknet Baumaterial ergibt. In Zeiten von Kriegen, als es wenig Männer gab, setzte man die Frauen im Tagbau der Bimsvorkommen ein.
Lange Jahre wurde hier im Felsenkeller Bier gebraut. Heute überwintert dort eine Kolonie von Fledermäusen. Wegen der guten Akustik kommen oft Sänger und Musiker hier her. Wer möchte, kann auch hier heiraten. Allerdings sollte man sich eine regenfreie Zeit aussuchen. Es dauert ca. 3 Wochen bis Regen unten ankommt. Die Temperatur ist gleich bleibend 6° C.
Es war ein gelungener Ausflug. Die Beteiligten meinten: „Schade, dass es nur 16 Teilnehmer waren. So etwas Informatives und Schönes hätten viele erleben können“.
