„Die Blüte des Alters aber ist die Weisheit“ so der Titel der Ausstellung, durch die Uwe Fich 13 Interessierte des Heimat- und Geschichtsvereins führte.
Er begann seine Führung mit der Aussage, dass das Alter niemals so angenehm war wie heute und dass es den „Alten“ nie so gut gegangen ist wie heute.
Griechen und Römer gingen unterschiedlich mit den alten Leuten um. Die Griechen stellten sie unschön dar, ihre Gebrechen hervorhebend, oder gar verkommen und trunksüchtig wie die Darstellung der „trunkenen Alten“. Schamlos nackt wird der „Alte Fischer“ dargestellt; er ist der Repräsentant einer mittellosen Schicht, wie sie die Griechen seit hellenistischer Zeit ganz offen darstellten. Anders die alternde Priesterin. Zwar mit den typischen Altersmerkmalen im Gesicht wie eingefallene Wangen, Falten an Augen und Mundwinkel, aber trotzdem mit gepflegtem Haar und Haarband versehen.
Auf einer gut erhaltenen Abbildung einer Theaterszene war zu erkennen, wie der „arme
Alte“ gedemütigt wurde.
An der Darstellung einer Amme ist die Sonderstellung in der Familie zu erkennen. Auch wenn sie alt ist und ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden kann, gehört sie noch zur Familie als Vertraute und Beraterin. Sie ist als römische Kopie zu sehen. Der Bildhauer hat sie in ihrer Eigenschaft eindrucksvoll geschildert.
Diogenes mit einem Hund stellt die Charaktereigenschaft des Zynikers dar. Der Hund steht für die Bissigkeit. (Diogenes in der Tonne, ein Kyniker).
Die Statur eines jungen Knaben weist darauf hin, dass viele Söhne letztendlich die Altersversorgung ausmachen. Der Betagte gab alles, was er besaß an die nachfolgende Generation. Dafür hatte er Anspruch auf eine Liegestatt, ein wärmendes Gewand und Korn.
Manchmal bekam er zusätzlich noch eine Hetäre.
Bei den Römern hatten „die Alten“ einen anderen Stellenwert. Der Patriarch hielt die Fäden in der Hand bis zu seinem Tod. Die Politik wurde dem Senat anvertraut (den Alten).
Die Lebenserwartung der Leute der Antike lag bei den Männern um 35 bei den Frauen um 33 Jahre. Heute leben die Frauen länger.
Ein interessanter, informativer und nachdenklich stimmender Nachmittag.
